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"Homöopathie kombiniert mit Schulmedizin wirkungsvoller"


Möglichkeiten und Grenzen
Expertin: "Homöopathie ist wirksam, ohne Schulmedizin geht es aber nicht"

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

22.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Bachblüten: Bei akuten Beschwerden reicht meist eine Einmalgabe der homöopathischen Arzneimittel aus, bei chronischen Erkrankungen werden sie mehrmals verabreicht.Vergrößern des BildesBachblüten: Bei akuten Beschwerden reicht meist eine Einmalgabe der homöopathischen Arzneimittel aus, bei chronischen Erkrankungen werden sie mehrmals verabreicht. (Quelle: totalpics/getty-images-bilder)
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Homöopathie kann die Beschwerden einer Reihe akuter und chronischer Erkrankungen erfolgreich lindern, das zeigen die positiven Erfahrungsberichte vieler Patienten. Vor allem in Kombination mit der Schulmedizin hat sich die alternative Heilmethode vielfach bewährt. t-online.de hat bei einer Expertin nachgefragt, wann Homöopathie hilft – und wo ihre Grenzen liegen.

Homöopathische Arzneimittel werden sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen mit Erfolg eingesetzt.

Zu den akuten Erkrankungen gehören unter anderem:

  • Erkältungen
  • Mandelentzündungen
  • grippale Infekte
  • Magen-Darm-Infekte
  • Blasenentzündungen
  • Husten

Chronische Erkrankungen, bei denen die Homöopathie zum Einsatz kommt, sind:

  • Neurodermitis
  • Asthma
  • Heuschnupfen

Homöopathie: Erfolgreiches Mittel gegen akute und chronische Erkrankungen

"Welches Arzneimittel bei dem jeweiligen Patienten Anwendung findet, hängt von dessen Gesamtkonstitution ab", erklärt Cornelia Bajic, erste Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). "Die Homöopathie betrachtet immer den ganzen Menschen, also die körperliche, geistige und seelische Ebene. Nach der ausführlichen Anamnese wird die passende Substanz ausgewählt."

Bei akuten Beschwerden reicht meist eine Einmalgabe aus, bei chronischen Erkrankungen werden die homöopathischen Arzneimittel mehrmals verabreicht. Auch welche Potenz gewählt wird, also wie stark das Arzneimittel verdünnt und verschüttelt ist, hängt vom individuellen Beschwerdebild ab.

Wie wirkt Homöopathie?

Es gibt Potenzen, bei denen die Ausgangssubstanz so stark verdünnt ist, dass keine Moleküle mehr nachweisbar sind. "Das sorgt immer wieder für wissenschaftliche Diskussionen", sagt Bajic. "Doch auch wenn bislang nicht abschließend geklärt ist, wie genau Homöopathie wirkt: Die Mittel helfen vielen Patienten. Und darauf kommt es schließlich an. Dennoch ist es wichtig und spannend, weiter zu forschen, um den Wirkmechanismen auf die Spur zu kommen."

Eine Garantie, dass die homöopathischen Arzneimittel wirken, gibt es nicht. Hier gilt es, auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu machen. Während es Patienten gibt, die von der alternativen Heilmethode überzeugt sind, gibt es andere, die keine Wirkung bei sich beobachten.

Homöopathische Arzneimittel ersetzen manches Antibiotikum

Laut der homöopathischen Ärztin liegen die Vorteile der Homöopathie vor allem in der sanften und nebenwirkungsarmen Behandlung verschiedener Erkrankungen. Vor allem in der Schwangerschaft sowie bei Kindern sei die alternative Heilmethode gut geeignet – und oft sogar eine Alternative zu Antibiotika und anderen Medikamenten.

Bajic, die als Psychotherapeutin arbeitet, hat bei ihren Patienten auch die Erfahrung gemacht, dass homöopathische Arzneimittel bei Depressionen, Panikattacken und Angststörungen ergänzend zu Psychotherapie und Schulmedizin durchaus erfolgreich sein können.

Wann Homöopathie an ihre Grenzen kommt

Doch so wirkungsvoll Homöopathie sein kann, die Schulmedizin ersetzen kann sie nicht. Sie arbeitet nach dem Prinzip der Selbstheilung. Die homöopathischen Substanzen setzen im Körper bestimmte Reize, welche die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen sollen.

"Homöopathie wirkt dort, wo eine Aktivierung des Immunsystems die Beschwerden verbessern kann. Hat der Körper bereits Schaden genommen, etwa bei einem Beinbruch, Organschäden, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen, kann die Homöopathie nicht heilen", sagt die Fachärztin für Allgemeinmedizin, die seit über 20 Jahren in der Homöopathie tätig ist.

"Hier ist und bleibt die Schulmedizin ein lebensrettendes und unverzichtbares Instrument. Homöopathische Arzneimittel können allerdings ergänzend zur Schulmedizin gegen bestimmte Symptome eingesetzt werden. Im Zuge einer Chemotherapie bei Krebs etwa gegen die Übelkeit."

Homöopathische Selbstmedikation nicht bei chronischer Erkrankung

Vor allem bei chronischen Erkrankungen rät Bajic, die Behandlung mit einem homöopathischen Arzt abzusprechen und auf Selbstmedikation zu verzichten. Wer zu lange und zu viel von bestimmten Substanzen einnimmt oder das falsche Mittel wählt, muss mit Nebenwirkungen rechnen.

"So gut Homöopathie helfen kann – unsachgemäß angewendet, kann sie die Beschwerden verschlimmern. Daher ist besonders bei längerer Anwendung wichtig, dass die Behandlung betreut wird", so Bajic.

"Nicht nur wegen möglicher Nebenwirkungen. Gehen Schulmedizin und Homöopathie Hand in Hand, kann es sein, dass Medikamenten-Dosierungen angepasst werden müssen, manche Medikamente ganz abgesetzt werden können oder ein anderes homöopathisches Mittel verabreicht werden muss. In der Homöopathie sind genau wie in der Schulmedizin regelmäßige Untersuchungen wichtig."

Wirkt das homöopathische Mittel nicht, zum Arzt gehen

Bei akuten Beschwerden wie Erkältung, Angina mit Fieber oder Magen-Darm-Infekten hingegen sei die Selbstmedikation kein Problem. Wichtig sei aber, dass sich die Beschwerden rasch verbessern, meist bereits innerhalb weniger Stunden. Ist das nicht der Fall oder verschlimmern sich die Beschwerden sogar, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Homöopathischen Arzt von der Krankenkasse empfehlen lassen

Wer an einer homöopathischen Therapie interessiert ist, kann bei der Krankenkasse nachfragen, ob diese die Kosten erstattet oder einen Teilbetrag hinzugibt – und ob sie eine Übersicht der Ärzte hat, die homöopathisch tätig sind. Aktuell übernehmen etwa zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten komplett, wenn diese von einem homöopathischen Arzt ausgeführt wird.

Eine entsprechende Arztsuche wird vom DZVhÄ auf www.homoeopathie-online.info angeboten. Die Kosten für Heilpraktiker müssen dagegen meist selbst getragen werden. Das Erstgespräch liegt in etwa bei 150 Euro. Weitere Termine zwischen 30 und 60 Euro.

Quelle:
- eigene Recherchen

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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